Neue Erkenntnisse vom Welt-Alzheimer-Kongress 2019 in Los Angeles

Im Rahmen der Veranstaltung „Update Demenz“ am 20.9.2019 anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages sprach Professor Dr. Laske über den Welt-Alzheimer-Kongress 2019 in Los Angeles. Er ist Leiter der Sektion für Demenzforschung in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Uniklinikum Tübingen.

 

Über 7000 Wissenschaftler kamen aus aller Welt zusammen, um sich über neueste Erkenntnisse über die Alzheimer-Erkrankung auszutauschen. So berichtete Herr Laske, dass ein groß diskutierter Risikofaktor Schlafmangel und Schlafmedikamente im Alter sind. Menschen mit weniger als 6 Stunden Schlaf in der Nacht hätten demnach ein höheres Risiko an Alzheimer zu erkranken. Im Schlaf werden bestimmte Stoffwechselabfallprodukte entsorgt; bei zu wenig Schlaf können diese sich ansammeln. Deshalb kann sich auch das sogenannte ß-Amyloid im Gehirn ablagern und zu alzheimertypischen Ablagerungen führen.

 

 

Es wurden mehrere Arbeiten vorgestellt, die den Einfluss von Sport und körperlicher Aktivität auf Demenz untersuchten. Es bestätigte sich dabei mehrmals, dass körperliche Aktivität von 150 Minuten pro Woche das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, deutlich reduziert. Damit ist körperliche Aktivität ein wichtiger Baustein eines gesunden Lebensstils, um einer Demenz vorzubeugen.

 

 

Des Weiteren gibt es mittlerweile Fortschritte bei der Diagnose von Alzheimer. So wird ein Bluttest entwickelt, der die Anhäufung des ß-Amyloid im Gehirn nachweisen soll. Dies wäre leichter durchführbar als eine Nervenwasseruntersuchung, wie sie heute üblicherweise dafür nötig ist. Auch am Universitätsklinikum Tübingen wird ein Bluttest entwickelt, der später ein Fortschreiten der Erkrankung anzeigen kann. Dieser ist allerdings unspezifisch, kann aber eines Tages den Erfolg von Therapien anzeigen, wenn diese zur Verfügung stehen.

 

 

Zudem wurde die digitale Durchführung von Gedächtnistest auf Tablets in Tübingen vorgestellt, von denen wir auch schon im letzten Infobrief berichteten.