Ergebnisse und Ausblick 2018

 

Anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages stellte Prof. Walter Maetzler Ergebnisse und Ausblicke der TREND-Studie vor. Er ist stellvertretender Direktor der Klinik für Neurologie in Kiel und betreut von dort aus viele wissenschaftliche Projekte, die sich mit Daten aus der TREND-Studie beschäftigen.

 

Nachdem Prof. Maetzler kurz die TREND-Studie vorgestellt hatte, ging er auf einzelne prägnante Fragestellungen ein. Er erläuterte anhand einer Publikation von 2018, dass es Vorteile bringt, wenn man körperlich aktiv ist. Denn es zeigte sich, dass diese Personen dann weniger depressiv sind, und schneller und besser in ihren Denkprozessen sind. Gleichzeitig stellte sich in einer Doktorarbeit heraus, dass eine bessere Leistung im Denken mit einer fleißigen Teilnahme bei der TREND-Studie verbunden ist.

 

Viele Teilnehmer empfinden die Fragen im Fragebogen nach den sogenannten vegetativen Einschränkungen als lästig. Dies sind Funktionen des Nervensystems, die die inneren Organe versorgen und ohne bewusste Mitwirkung einer Person arbeiten. Dazu gehören z.B. Blutdruck, Harnblase, Darmfunktion oder Schwitzen. Eine weitere Doktorarbeit fand heraus, dass Personen mit einem hohen Risiko für Parkinson dabei vor allem Probleme mit dem Blutdruck und Darm bemerken und dies womöglich auf eine Vorphase von Parkinson hindeuten könnte.

Das Thema Früherkennung ist eine zentrale Fragestellung der TREND-Studie. Auch hierzu stellte Prof. Maetzler einige neue Forschungsergebnisse vor. So zeigte sich, dass einige Probleme, wie zum Beispiel beim Riechen oder im Gang, die Betroffenen früher selbst erkennen als es den Wissenschaftlern möglich ist. Zwei weitere Arbeiten, die noch im Publikationsverfahren stecken, konnten erkennen, dass es mit Hilfe von technischen Mitteln möglich ist eine Vorphase der Parkinson-Erkrankung am Gangbild zu erkennen. Dabei zeigen sich erste Gangveränderungen ungefähr 5 Jahre vor einer klinischen Diagnose.

 

Prof. Maetzler beschrieb noch weitere Ergebnisse insbesondere der Bewegungsmessung, die im letzten Infobrief im Juli 2018 ausführlich erklärt worden ist. Hier geht es zum Artikel.

So wurde untersucht, wodurch das Gangbild beeinflusst wird. Es konnte gezeigt werden, dass ein höheres Gewicht den Gang asymmetrischer macht und auch Krankheiten einen Einfluss darauf ausüben. Zudem stellte man sich die spannende Frage, wie sich das Gangbild über die Jahrzehnte verändert. Dabei stellte sich heraus, dass das Gehen bei Frauen recht stabil bleibt. Bei Männern jedoch kommt es im Laufe der Zeit zu einer langsameren Gehgeschwindigkeit, ihre Schrittdauer wird höher. Prof. Maetzler gab den Frauen im Saal den Rat: „Haben Sie Geduld mit Ihrem Mann“.