Mithilfe der Bewegungsmessung konnten wir beobachten, wie sich Bewegungsmuster bei älteren Menschen verändern. Eine Analyse legte den Schwerpunkt auf das Drehen beim Gehen – also z. B. das Umdrehen am Ende eines Flurs. Mit Hilfe von Bewegungssensoren am unteren Rücken haben wir gemessen, wie schnell und wie eng jemand sich dreht. Dabei zeigte sich etwas Erstaunliches: Menschen, bei denen Jahre später Parkinson diagnostiziert wurde, haben sich schon viele Jahre zuvor langsamer gedreht, und zwar durchschnittlich schon rund 9 Jahre vor der Diagnose.
Vor allem ein Wert war auffällig: die maximale Drehgeschwindigkeit. Wenn diese besonders niedrig war, stieg das Risiko für eine spätere Parkinson-Diagnose deutlich an. Insgesamt wurden Daten aus 10 Jahren mit Hilfe maschinellen Lernens („machine learning“) analysiert. Erste Anzeichen von Parkinson sind sehr früh messbar, lange bevor die Erkrankung im Alltag bemerkt wird. Die regelmäßigen Bewegungsmessungen in der TREND-Studie liefern somit wertvolle Hinweise für die Frühdiagnose von Parkinson. Diese Ergebnisse zeigen, dass neue digitale Messverfahren helfen können, Parkinson früher zu erkennen – und so hoffentlich in Zukunft früher behandeln zu können. Hierfür könnten in Zukunft möglicherweise Daten von Gesundheits- und Fitnesstracker herangezogen werden, die heute schon viele Menschen benutzen. Publiziert wurden diese Daten im Juni 2025 in der Fachzeitschrift Annals of Neurology.