Neue Erkenntnisse aus der TREND-Studie

Am 20. September stellte Professor Dr. Fallgatter dem Publikum der Veranstaltung „Update Demenz“ neueste Ergebnisse der TREND-Studie vor. Professor Fallgatter ist ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Uniklinikum Tübingen und begleitet als Mitglied des Lenkungsausschusses die TREND-Studie schon seit vielen Jahren.

 

 

Bevor er über die TREND-Studie sprach, gab er dem Publikum einen kurzen Überblick über die Alzheimer-Erkrankung. Im Jahr 1906 stellte Alois Alzheimer in einem Vortrag in der Tübinger Psychiatrie erstmals eine Patientin mit dem Krankheitsbild einer Alzheimer-Erkrankung vor. Damals fand dieser Vortrag vor seinen Kollegen wenig Beachtung. 113 Jahre später gibt es einen jährlichen Welt-Alzheimer-Tag und viele Wissenschaftler weltweit arbeiten daran, diese Krankheit zu verstehen und zu heilen.

Die TREND-Studie möchte dazu einen wichtigen Teil beitragen:

 

 

 

 

Eine Doktorarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Delir. Es handelt sich dabei um eine akute Verwirrtheit bei Krankenhausaufenthalten oder nach Operationen. Es zeigte sich, dass ein Delir während der Zeit, in der der Betroffene an der TREND-Studie teilnahm, mit schlechterer kognitiver Leistung verbunden ist. Litt jemand an einem Delir, bevor die TREND-Studie startete, konnte man diesen Effekt nicht sehen. Die Betroffenen hatten sich also wieder erholt, bis sie Teilnehmer der TREND-Studie wurden. Dies zeigt allerdings, wie wichtig es ist, dass Krankenhäuser das Thema Delir ernst nehmen. Hierzu passt ein anderer Vortrag der Veranstaltung, in dem ehrenamtliche Patientenbegleitung in Krankenhäusern vorgestellt wurde. Dort, wo Patientenbegleiter eingesetzt werden, konnte man die Fälle von Delir deutlich reduzieren.

 

Alle unsere Teilnehmer kennen schon die sensorbasierte Bewegungsmessung. Eine Veröffentlichung widmete sich der Frage, ob man mit Bewegungssensoren Frühsymptome von Parkinson besser erkennen kann. Dabei schaute man sich besonders eine Übung an, bei der die Teilnehmer 7 Meter in normaler Geschwindigkeit gehen, wenden und zurückkommen. Interessant dabei ist die Geschwindigkeit, mit der sich die Probanden drehen, wenn sie sich hinsetzen. Diese Drehgeschwindigkeit kann einen Hinweis auf eine frühe Parkinson-Erkrankung geben.

 

 

Eine weitere Arbeit beschäftigt sich mit dem Zusammenhang des Gangs mit der kognitiven Flexibilität. Anhand der durchgeführten Testungen bei der TREND-Studie wurde ein Maß für die kognitive Flexibilität errechnet. Anschließend wurden die Probanden nach ihrer Leistung in Gruppen eingeteilt. Eine Analyse dieser Gruppen mit Parametern der Bewegungsmessung wie Gangvariabilität, Gangsymmetrie und Koordination zeigten deutlich unterschiedliche Muster in den Gruppen und konnte so einen Zusammenhang des Gangmusters mit der kognitiven Flexibilität nachweisen.

 

Ein häufiges Problem bei älteren Menschen sind Blutdruckabfälle beim Aufstehen. Bestimmt haben Sie sich schon einmal gefragt, warum wir Sie jedes Mal fragen, ob Ihnen beim Aufstehen schwindelig wird oder Ihnen dabei schwarz vor Augen wird. Diese sogenannte „Orthostatische Hypotension“ ist Gegenstand einer Veröffentlichung, die erst kürzlich publiziert wurde. Dabei konnte gezeigt werden, dass Orthostatische Hypotension im Alter deutlich zunimmt. Es handelt sich dabei um einen Risikofaktor für den kognitiven Abbau.