Maschinelles Lernen unterstützt die Suche nach einem Bluttest auf die Alzheimer-Erkrankung

Die Alzheimer-Krankheit ist eine der anspruchsvollsten Herausforderungen im Gesundheitswesen. In Anbetracht der demografischen Veränderungen und Misserfolge in der Arzneimittelentwicklung bietet sich Früherkennung der Krankheit als eine der vielversprechendsten Ansätze zur Verbesserung des Patientenergebnisses an. Besonders molekulare Marker im Blut scheinen ein hohes Potenzial zur Erleichterung der Diagnose schon in frühen Stadien der Alzheimer-Krankheit zu haben, da eine Blutabnahme beim Patienten kein komplizierter Eingriff darstellt. Momentan ist es nötig, das Nervenwasser von Patienten zu untersuchen. Dieser Eingriff kann nur durch erfahrene Ärzte durchgeführt werden und ist auch nicht bei jedem Patienten möglich. Um ein Bluttest für die Diagnose der Alzheimer-Krankheit zu entwickeln, ist man auf der Suche nach möglichen Markern, die man im Blut finden kann und die eindeutig für das Vorliegen einer Alzheimer-Krankheit sprechen. Kleine nicht-kodierende Ribonukleinsäure (RNA) im Blut gehören zu den prominenten Kandidaten hierfür. Um einen derartigen Test zu entwickeln, ist es nötig, ihn mit sehr vielen Menschen zu bewerten und durch gut durchdachtes statistisches Lernen auszuwerten. Dies wird mit Hilfe von maschinellem Lernen (Machine Learning) erreicht. In einer früheren Publikation von 2013 schon konnte unser Kooperationspartner Prof. Keller von der Saarland-Universität in Saarbrücken mit seiner Gruppe zeigen, dass durch maschinelles Lernen eine Unterscheidung von Alzheimer-Patienten und gesunden Menschen mit einer Sicherheit von fast 90% erreicht werden konnte. Dazu wurden sogenannte microRNA genutzt; dies sind kurze, hoch konservierte RNA-Stücke. Das bedeutet, ihre Struktur ist im Laufe der Evolution weitestgehend gleichgeblieben und unterscheidet sich nicht wesentlich von Mensch zu Mensch. In der 2020 bei „JAMA Oncology“ veröffentlichten Arbeit von Prof. Keller wird in Kooperation mit der TREND-Studie ein nächster wichtiger Schritt erreicht. Denn die Kombination von microRNA und kleinen nicht-kodierenden RNA wird dazu beitragen, stabile Tests für spezifische diagnostische Fragen in Hinblick auf diese hochkomplexe Krankheit zu entwickeln. Für diese wichtige Forschung spielen Blutproben aus der TREND-Studie eine wesentliche Rolle. Wir halten Sie selbstverständlich weiterhin auf dem Laufenden, welche weiteren Erfolge unsere Zusammenarbeit mit Prof. Keller bringen wird.